23. November 2022
Sommercamp lässt Kinder strahlen – KiTa sorgt für glückliche Momente
Die Eltern haben sie seit Jahren nicht gesehen. Sie arbeiten im Ausland, um Geld für die Familie nach Hause zu senden. Die Kinder leben bei den Großeltern, auf engstem Raum, mit dem Nötigsten, um zu überleben – oft mit weniger. Es fehlt an allem. 24 Prozent der Kinder in der Republik Moldau gelten als arm, elf Prozent sind von extremer Armut betroffen. Mit wenig auskommen, zu wenig haben: Für viele Mädchen und Jungen in den ländlichen Regionen des Landes ist das Alltag. Ein Alltag, von dem unsere Kindertagesstätten eine Auszeit bieten. Dort gibt es warmes Essen, Hausaufgabenbetreuung, Spiel- und Sportangebote und ein Sommerferienprogramm.
Ein Programm, das gut tut
Unsere KiTa Pearl in Vulcanesti ist eine von drei Kindertagesstätten, die wortundtat unterstützt. Rund 75 Jungen und Mädchen zwischen sechs und 15 Jahren kommen jeden Tag nach der Schule hierher – in den Sommerferien sind es noch mehr. Beim Sommercamp können neben den Schulkindern, die am Pearl-Programm teilnehmen, alle Kinder aus Vulcanesti dabei sein. Zwei Wochen lang stehen gemeinsames Malen, Theaterspielen oder Kochen im Mittelpunkt. Es gibt Frühsport und Bibelstunden, eine Wasserrutsche und Volleyballturniere. „Die Kinder haben Spaß, fühlen sich angenommen“, erzählt Liza Smolina, Leiterin der KiTa Pearl. „Ihre strahlenden, glücklichen Gesichter zeigen, wie gut ihnen das Programm tut – und wie wichtig es ist.“
Nachrichten aus der Republik Moldau
Neue Chefärztin im Medizinischen Zentrum Moldau
Im medizinischen Zentrum in der Republik Moldau erhalten Menschen Hilfe, die sich sonst keinen Arztbesuch leisten können.
„Wir wissen nicht mehr, wie Tomaten oder Gurken schmecken“
Daniel und seine Oma sind ein Herz und eine Seele. Das Leben in dem kleinen Haus mit Garten ist für sie und die anderen Familienmitglieder jedoch herausfordernd. Sie sind auf Hilfe angewiesen.
Kein Geld zum Heizen – Daniel und seine Oma brauchen die Unterstützung der KiTa
Auch Daniel lacht fröhlich, als er mit den anderen Sommercamp-Kindern einen Tanz einübt. Der 15-Jährige hilft den Betreuern bei der Arbeit mit den Sommercamp-Kindern und ist selbst ein Teilnehmer des Pearl-Programms. Während der Schulzeit ist er jeden Tag da, bekommt ein warmes Essen, Hilfe bei den Hausaufgaben, Zeit und Zuwendung. Zur großen Freude seiner Großmutter, bei der er lebt. Sie zieht drei Enkelkinder groß. Die Eltern sind schon lange „irgendwo in Polen“, um Geld zu verdienen. Geschickt haben sie noch keins. Die Familie lebt von 2.600 Lei (130 Euro) im Monat, der Rente des Großvaters, die vorne und hinten nicht reicht. Letztens mussten sie das ganze Geld für Kartoffeln ausgeben. Der eigene Garten, den viele Menschen in der Republik Moldau bewirtschaften, wirft nicht viel ab, der Boden ist zu schlecht. „Wir wissen schon gar nicht mehr, wie Tomaten oder Gurken schmecken“, sagt die Großmutter, die im Winter das kleine Häuschen nur heizen konnte, weil die KiTa Pearl Holz zur Verfügung stellte. „Sonst wären wir erfroren.“
Zu viert auf kleinstem Raum – Wanja und Mascha lieben das Programm in der Tagesstätte
Wanja (14) und Mascha (fast 12) leben mit ihrer Mutter, ihrer Großmutter und der großen Schwester in ärmlichen Verhältnissen. Sie wohnen und schlafen in einer kleinen Wohnung, nachts werden die Sessel im Wohnzimmer für Wanja, Mascha und ihre Oma zum Bett. Die elektrischen Leitungen in der Wohnung müssten repariert werden. Wenn die Gasrechnung zu hoch ist, bleibt das Licht ausgeschaltet, um zu sparen. Doch schon das Geld für Lebensmittel ist knapp. Die Rente der Großmutter und ein kleines Einkommen der Mutter – sie stellt im Schichtbetrieb Kabelbäume für Autos her – muss für alle reichen. Viel Geld hat die Familie also nicht und die Zeit für ihre Kinder fehlt der Mutter. So zieht die 70-jährige Oma ihre Enkel groß. Umso mehr haben sie und die Kinder die Zeit des Sommercamps genossen. Sich mit anderen Mädchen und Jungen treffen, gemeinsam Zeit zu verbringen und zu spielen: Wanja und Mascha hat die Zeit in der KiTa Pearl gut gefallen – und gut getan. „Die Leiterin Liza ist wie eine zweite Mutter für sie“, sagt ihre Großmutter und man merkt, wie auch ihr selbst diese kurzen Auszeiten von der großen Verantwortung helfen. „Alle Last liegt auf mir. Wenn ich mal nicht mehr bin – ich weiß nicht, was dann aus den Kindern werden soll.“
Ein Tag im Feriencamp – viel Bewegung, gutes Essen und Geschichten über Jesus
Immer wieder kommt die ganze Gruppe zu Tanz und Bewegungsspielen zusammen. Dabei kommt manch einer ganz schön ins Schwitzen.
Die Wasserrutsche konnte die Kita günstig von einem Jahrmarkt erwerben. Jetzt ist sie ein riesiger Spaßfaktor an heißen Tagen.
Öffentliche Schwimmbäder gibt es in der Republik Moldau kaum. Daher sind die Zeiten im Aufstellpool ein Highlight bei den Feriencamps.
Beim Backen und Kochen kommen die Kinder mit Lebensmitteln in Berührung, die sich die Eltern zuhause meist nicht leisten können.
Mal- und Bastelangebote sind beliebt. Die meisten Eltern können ihren Kindern die nötigen Materialien nicht zur Verfügung stellen.
In der Bibelstunde spricht die Mitarbeiterin über Johannes 13, 14-15: „Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.“
So unterstützen Sie unsere Hilfe für Kinder in der Republik Moldau
In drei Kindertagesstätten in der Republik Moldau betreut wortundtat rund 120 Kinder. Viele von ihnen haben ähnliche Lebensgeschichten wie Daniel, Wanja und Mascha. Um ein Kind in der KiTa zu versorgen, benötigen wir
pro Woche rund 15 Euro
Mit dieser Summe finanzieren wir Betriebs-, Personal- und Verwaltungskosten sowie die Ausgaben für Essen, Kleidung oder Lehr- und Spielmaterial für ein Kind.