30. Oktober 2018
Früchte der Arbeit – Ehrenamtlich helfen im Dortmunder Stern im Norden
Wenn der 17-jährige Achraf sagt, er wolle etwas von dem Guten zurückgeben, was er bekommen habe, dann staunt man als Mensch, der Kinder in der Pubertät aus eigener Anschauung kennt, erstmal ungläubig und fragt nochmal genauer nach – bei Achraf selbst und bei Erwachsenen, die ihn kennen. Ergebnis: Der meint anscheinend wirklich, was er sagt und will tatsächlich ehrenamtlich helfen.
2009 begann er als Kind, den Stern im Norden – das deutsche wortundtat-Projekt – zu besuchen. Heute hilft er als ehrenamtlicher Mitarbeiter mit: Er spielt mit den Kindern, hilft beim Essen verteilen, oder macht Ordnung – alles, was eben anfällt und was er als „Angelernter“ übernehmen darf. Und das macht er sehr zuverlässig, wie Kathrin Beyer, seit zwei Jahren pädagogische Leiterin im Stern, betont: „Seit ich hier bin, hilft er immer schon ganz selbstverständlich und mit viel Einsatz bei der Arbeit mit den Kindern.“
„Ich mag Gerechtigkeit und dass es fair und nach klaren Regeln zugeht. “
Achraf
Klare Regeln helfen
Allerdings kann Achraf momentan nur noch zweimal in der Woche im Stern mit anpacken, denn er steht – mit einem Notendurchschnitt von 1,9 auf dem Zeugnis – anderthalb Jahre vor dem Abitur. Außerdem spielt er in einem Fußballverein und hat vor Kurzem einen Schiedsrichter-Lehrgang absolviert. „Ich mag Gerechtigkeit und dass es fair und nach klaren Regeln zugeht. Deshalb macht mir das mit dem Schiedsrichter Spaß“, sagt er.
Und die Sache mit der Fairness, der Gerechtigkeit und den Regeln war es auch, was ihm als Kind am Stern gleich bei den ersten Besuchen gefiel: „Deswegen gibt es hier kein Durcheinander und das hilft uns, besser zusammenzuleben.“ Nur wenige seiner Altersgenossen sahen und sehen das ähnlich. Achraf ist der einzige der Gruppe aus Kindertagen, der beim Stern „hängengeblieben“ ist und ehrenamtlich hilft.
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